Freiwillige Feuerwehr Porschendorf
Geschichte der Feuerwehr Porschendorf
Im Jahre 1862 wurde in Porschendorf eine Pflichtfeuerwehr gegründet. In diese Gemeindefeuerwehr wurden alle männlichen Einwohner vom 18. bis zum 50. Lebensjahr, mit wenigen Ausnahmen, verpflichtet. Zur Brandbekämpfung stand den Spritzen- und Rettungsmannschaften eine von Pferden gezogene Handdruckspritze mit Saugvorrichtung der Firma E.C. Flader zur Verfügung. Im Jahre 1928 wurde eine neue Wasserleitung in Porschendorf gebaut, durch die 17 Hydranten konnte die Herstellung einer Löschwasserversorgung deutlich verbessert werden.
Am 25.05.1941 wurde die Freiwillige Feuerwehr Porschendorf gegründet. Die Aufstellung einer Wehr konnte nur erfolgen, wenn eine Mindeststärke von 18 Mann erreicht wurde. Diese Zahl zu erreichen, machte in unserer Gemeinde keine Schwierigkeiten, denn es meldeten sich freiwillig 28 Mann. Von den Gründern der Freiwilligen Feuerwehr wurde Johannes Mende zum Wehrleiter gewählt. Während des Zweiten Weltkrieges mussten viele der Kameraden in den Krieg ziehen, so dass die Sollstärke von 18 Mann nicht mehr gegeben war. In dieser Zeit wurden ältere männliche Einwohner für die Freiwillige Feuerwehr verpflichtet. Hinzu kamen am 01.06.1944 noch 14 Frauen und Mädchen, die die Schlagkraft der Feuerwehr im letzten Kriegsjahr aufrecht erhalten musste.
Am 14.09.1944 traf laut Frachtbrief auf dem Bestimmungsbahnhof Porschendorf eine Flader - Kleinmotorspritze mit Einachsanhänger und feuerwehrtechnischer Ausrüstung von der Firma E.C. Flader aus Jöhstadt in Sachsen ein. Das alte Gerätehaus, ein stirnseitiger Anbau an die Mühlscheune, wurde in den Jahren 1968/69 von den Kameraden umgebaut und erweitert. Durch diesen Umbau konnte der Anhänger wesentlich einfacher aus dem Gerätehaus an einen bereitstehenden Traktor gekuppelt oder von Hand an den Einsatzort gezogen werden.
Am 07.05.1969 wurde in Porschendorf eine Frauenlöschgruppe gegründet. Später wechselten die Frauen in den vorbeugenden Brandschutz über und bildeten den Kern der Brandschutzgruppe. 1984 bekam die Freiwillige Feuerwehr Porschendorf das von den Kameraden der Betriebsfeuerwehr selbst aufgebaute Zugfahrzeug, einen GAZ 63.
Durch die Auflösung der Betriebswehr im Jahre 1992, wurde das dort stationierte Löschfahrzeug vom Typ LF8 - TS8 - STA (Roburwerk Zittau) bestehend aus einem LKW mit fest eingebauter Feuerlöschkreiselpumpe, einer Tragkraftspritze 8/8 und einem Schlauchtransportanhänger von unserer Gemeinde käuflich erworben. Im Jahre 1994 wurde die Gemeinde Porschendorf in die Gemeinde Dürrröhrsdorf - Dittersbach eingegliedert. Im damaligen Vertrag wurde der Bau eines Gerätehauses mit Standort in Porschendorf festgelegt. Es wurde ein gemeinsames Gerätehaus für die beiden Wehren Elbersdorf und Porschendorf geplant.
Als alle Planungen abgeschlossen waren, erfolgte am 20. Mai 1997 der Spatenstich auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofes Porschendorf, später Wohnheim des AZW Porschendorf, das vorher abgerissen wurde. Am 10. Juni erfolgte die Grundsteinlegung mit Versenkung der Urne im Eingangsbereich, in die wichtige Feuerwehrdaten und andere Dokumente eingelegt wurden. Am 11. Juli wurde das Richtfest gefeiert. Mit vielen Eigenleistungen beteiligten sich die Kameraden beider Wehren am Innenausbau. Die gesamte Elektroinstallation und alle Maler- und Tapezierarbeiten wurden von den Kameraden ausgeführt. Am 13. März 1998 konnten die Kameraden beider Wehren endlich das Gerätehaus in Besitz nehmen und die gesamte Technik und die Spinde für unsere Einsatzuniformen einräumen. Die offizielle Einweihung erfolgte vom 30. April bis zum 3. Mai 1998 in einem festlichen Rahmen. Sie begann am 30. April mit dem Setzen des Maibaumes vor dem Gerätehaus. Am 1. Mai folgte der Tag der offenen Tür. Am 2. Mai folgte der Höhepunkt mit der Einweihungsfeier und am 3. Mai fand die Taufe des Gerätehauses durch das Tanklöschfahrzeug der FFw Dobra, begleitet von den anderen Wehren der Löschgemeinschaft, statt. Ein weiterer Höhepunkt der Wehr war die Fahnenweihe am 27. Juni 2004 in der Porschendorfer Kirche unter Mitwirkung unseres Pfarrers Herrn Schille und der Fahnenmädchen.
Durch großzügige Spenden der Einwohner, Gewerbetreibenden, der Gemeindeverwaltung sowie der Kameradinnen und Kameraden konnte eine gestickte, samtene Traditionsfahne angeschafft werden. Die Heimatseite zieren die Abbildungen der Kirche und des Fabrikfelsens sowie der Schriftzug „Freiwillige Feuerwehr Porschendorf“. Auf der Vereinsseite ist der Heilige Florian abgebildet. Er hält schützend seine Hand über das gemeinsame Gerätehaus der beiden Feuerwehren Porschendorf und Elbersdorf. Dieses Bild wird umrahmt von dem Spruch „Helfen in Not ist unser Gebot“.
Am Wochenende vom 09. bis 10. Juni 2012 konnte in Porschendorf das Jubiläum „150 Jahre Feuerlöschwesen“ gefeiert werden. Begonnen wurde am Samstag mit dem alljährlich stattfindenden Gruppenwettkampf der Löschgemeinschaft, gefolgt von einem Kindernachmittag und einer Ausstellung historischer Feuerwehrtechnik am Gerätehaus und der Festveranstaltung. Am Sonntag fand ein Festumzug durch Porschendorf statt. Die Freiwillige Feuerwehr Porschendorf hat derzeit einen Personalbestand von 35 Kameradinnen und Kameraden, davon sind 9 Mitglieder in der Alters- und Ehrenabteilung und 26 Mitglieder in der Einsatzabteilung.
Folgende Kameraden führten seit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Porschendorf die Funktion des Wehrleiters aus:
- vom 25.05.1941 – 10.02.1945 Johannes Mende
- vom 10.02.1945 – 31.12.1960 Franz Lewek
- vom 01.01.1961 – 31.01.1968 Herbert Zimmermann
- vom 01.02.1968 – 06.10.1978 Rudolf Steudtner
- vom 01.01.1982 – 31.03.2013 Horst Kibler
- seit 01.04.2013 Ronny Renger
Wer gern mehr über die Geschichte der Feuerwehr in Porschendorf erfahren möchte, kann dies in der Festschrift anlässlich „150 Jahre Feuerlöschwesen in Porschendorf“ nachlesen. Diese Broschüre ist noch über die Feuerwehr Porschendorf ( ) erhältlich.